Elektro-Weidezaun - Alles, was Sie wissen müssen
BESTANDTEILE EINES ELEKTRO-WEIDEZAUNS
Ein Elektro-Weidezaun ist eine effektive Methode zur Kontrolle und Sicherung von Tieren innerhalb eines bestimmten Bereichs. Im Gegensatz zu traditionellen Zäunen, die physische Barrieren darstellen, basiert die Funktionsweise eines Elektrozauns auf psychologischen Prinzipien. Die Tiere lernen, den Zaun zu respektieren, da sie bei Berührung einen ungefährlichen, aber unangenehmen elektrischen Schlag erhalten. Dieser Stromschlag ist sowohl für Menschen als auch für Tiere sicher, erzeugt jedoch eine natürliche Scheu vor weiterem Kontakt mit dem Zaun.
Diese Art der Einzäunung ist universell einsetzbar und eignet sich sowohl für die Haltung verschiedenster Tierarten als auch zum Schutz vor Eindringlingen. Der Zaun dient somit nicht nur der Begrenzung, sondern auch der Sicherheit, indem er Tiere effektiv innerhalb eines vorgegebenen Bereichs hält und gleichzeitig vor äusseren Bedrohungen schützt.
DIE KOMPONENTEN EINES ELEKTROZAUNSYSTEMS IM ÜBERBLICK
Ein Elektrozaunsystem setzt sich aus mehreren wesentlichen Bestandteilen zusammen, die zusammenarbeiten, um eine effektive Hütefunktion zu gewährleisten:
- Elektrozaungerät: Dieses Gerät ist dafür verantwortlich, regelmässige elektrische Impulse zu erzeugen, die entlang des Zauns gesendet werden.
- Zuleitungen: Diese Kabel übertragen die elektrischen Impulse vom Gerät zum Zaun und zurück von den Erdstäben zum Gerät, wodurch auch grössere Distanzen überbrückt werden können.
- Zaundraht: Er dient als Leiter, der den elektrischen Strom entlang des Zauns transportiert. Eine hohe Leitfähigkeit sowie stabile und sichere Verbindungen sind für die Effizienz des Systems essenziell.
- Stromfluss bei Kontakt: Wenn ein Tier den Zaun berührt, fliesst der Strom durch dessen Körper. Der Stromschlag ist schmerzhaft, jedoch nicht gefährlich und soll das Tier davon abhalten, den Kontakt zu wiederholen.
- Bewuchs: Pflanzen am Zaun können Kurzschlüsse verursachen, indem sie den Strom in den Boden ableiten, was zum Verlust der elektrischen Ladung im Zaun führt.
- Isolatoren: Sie isolieren den Zaundraht von den Pfosten und verhindern so, dass der Strom in den Boden abfliesst. Dies erhält die Integrität und Funktion des Zauns.
- Stromleitung durch den Boden: Der Strom fliesst durch den Boden zurück zum Elektrozaungerät. Die Leitfähigkeit des Bodens kann variieren, was die Effizienz des Stromkreises beeinflusst.
- Erdstäbe: Diese sind im Boden verankert und leiten den Strom von dort über die Erdzuleitungen zurück zum Zaungerät. Sie sind ein entscheidender Faktor für die Schliessung des Stromkreises und die Funktionstüchtigkeit des Systems.
OPTIMIERUNG DES ELEKTROZAUNSYSTEMS: SCHLÜSSELFAKTOREN FÜR MAXIMALE EFFIZIENZ
Die Effektivität eines Elektrozaunsystems wird durch drei Hauptfaktoren bestimmt:
Leitfähigkeit der Zaundrähte:Für die Übertragung der elektrischen Impulse über lange Distanzen ist eine hohe Leitfähigkeit des Materials essenziell. Mit 2,5 mm dicken Stahldrähten lassen sich beispielsweise Zaunlängen von bis zu 120 Kilometern realisieren, vorausgesetzt, es gibt keinen Bewuchs, der die Leitfähigkeit beeinträchtigt. Bei Verwendung eines einzigen Drahtes reduziert sich die maximale Länge auf 30 Kilometer. Für kürzere Distanzen oder bei starker Vegetation empfiehlt sich die Verwendung von Compact-Litzen mit Edelstahlleitern, die jedoch die Zaunlänge auf maximal 250 Meter beschränken.
Erdung:Das Erdungssystem ist entscheidend für die Rückleitung des Stroms zum Gerät und damit für den sicheren Betrieb des Zauns. Insbesondere in trockenen, sandigen oder steinigen Böden, die eine geringe natürliche Leitfähigkeit haben, ist eine angemessene Dimensionierung der Erdung kritisch. Die Anzahl der erforderlichen Erdstäbe hängt von der Leistung des Weidezaungeräts ab. Es ist wichtig, dass alle Komponenten der Erdung korrosionsbeständig sind und regelmässige Kontrollen, besonders in trockenen Perioden, durchgeführt werden.
Standard-Erdungsempfehlung: Für Geräte mit einer Leistung von 1 bis 5 Joule sollten drei verzinkte Erdstäbe, jeweils 1 Meter lang und im Abstand von 3 Metern, verwendet und fest miteinander sowie mit dem Hochspannungskabel verbunden werden.
Das Elektrozaungerät: Die Basis eines jeden Elektrozaunsystems ist das Weidezaungerät, welches die benötigte elektrische Energie liefert. Die Auswahl des geeigneten Geräts sollte basierend auf der Zaunlänge, der Anzahl der Drähte, der Tierart und der verfügbaren Stromquelle erfolgen. Für detaillierte Empfehlungen zur Geräteauswahl können Sie auf spezielle Tabellen und Leitfäden zurückgreifen, die auf Ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind.
WICHTIGE FAKTOREN FÜR DIE GERÄTEAUSWAHL:
- Belastung durch Vegetation am Zaun
- Länge des Zauns und Anzahl der Drähte
- Zu hütende Tierart
- Stromquelle (9 V, 12 V oder 230 V)
MINDESTLEISTUNGSANFORDERUNGEN FÜR ELEKTROZAUNSYSTEME:
- Für Zaunlängen bis zu 500 Meter ohne Vegetation: Mindestens 0,25 Joule erforderlich.
- Für Zaunlängen bis zu 1000 Meter mit normalem Bewuchs: Mindestens 2,0 Joule erforderlich.
- Für Zaunlängen bis zu 1000 Meter mit starkem Bewuchs: Mindestens 6,0 Joule erforderlich.
Durch die Beachtung dieser Schlüsselfaktoren stellen Sie sicher, dass Ihr Elektrozaunsystem optimal funktioniert und eine sichere Begrenzung für Ihre Tiere bietet.
Um Ihnen die Auswahl des passenden Elektrozaungeräts für Ihren spezifischen Anwendungsfall zu erleichtern, haben wir ein übersichtliches Auswahlschema entwickelt.
Mit dem neuen PATURA Zaunrechner können Sie ganz einfach das auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Gerät bestimmen.
Elektrozäune eignen sich zur Einzäunung oder zur Abwehr fast aller Tierarten. Unterschiede zwischen den Zäunen bestehen hauptsächlich in der Höhe, der Anzahl der Drähte und teilweise im Material des Zauns.
Die Elektrozaungeräte von PATURA zeichnen sich durch ihre hohe Leistungsfähigkeit aus, besonders wenn der Zaun stark bewachsen ist. Verfügbar sind Modelle mit 9, 12 oder 230 Volt.